Man hilft Menschen nicht, indem man sie ihrer Eigenständigkeit beraubt.

Ich bin keine Feministin, für mich ist Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit.

Ich bezeichne mich selbst als Frau, auch wenn ich nicht 100% weiß, wie sich Frauen so im Schnitt fühlen.

In meinem Job übe ich u. a. die Rolle des Steuermanns aus und habe mit der Bezeichnung keinerlei Probleme, solange man mir dasselbe Geld und denselben Respekt gibt.

Das Gendern bzw. das Gender-Sternchen ist für mich ein Formalismus wie z. B. „Sehr geehrte Damen und Herren“, nur unflexibler.

Ich habe nichts gegen Männer, hasse sie auch nicht, nur kann ich in meinem Leben gut und gerne drauf verzichten, da sie immer wieder versuchen, mir meine Eigenständigkeit zu rauben: den Rolli/Koffer aus der Hand nehmen, weil ich ja nicht so stark bin…kotz, Schrauben nachziehen, weil ich diese ja ggf. in die falsche Richtung gedreht haben könnte…Farbe nachstreichen, wo alles schon fertig ist, sich überall da einmischen, wo ich als Frau schon selbst klar komme. Das ist keine Hilfe, das ist fehlende Wertschätzung und hat mit Respekt genauso wenig zu tun, wie das Gender-Sternchen mit Toleranz.

Ich denke, die ganze Geschlechterdebatte geht gezielt am Thema vorbei.

Statt auf Formalitäten zu pochen, sollten wir als Gesellschaft mehr darauf achten, Frauen (und vulnerabele Transmenschen) zu ermutigen, sich sexuell, sozial und beruflich durchzusetzen. Gleichberechtigung darf nicht bei der Sprache aufhören, sondern muss weitergehen.

Ein Merksatz aus meinem Studium: Sprache ist immer Reduktion (manchmal auch redundant), da sie nie die Wirklichkeit abbildet, sonst gäbe es die Wirklichkeit zweimal.

Also liebe Menschen, klammert euch nicht an die Sprache, die ist ohnehin nicht zur Kommunikation geeignet, sondern nur Ein- und Ausgrenzung verschiedener Personengruppen. Werdet lieber aktiv und kämpft alle* für eure Rechte und Linke.