Labyrinth durchs Leben

Verlaufen

Verlaufen

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich denke, ich hätte mich auf dem Weg durch das Leben verrannt. Woher weiß ich, welcher Weg für mich der richtige ist und warum finden ihn alle anderen, nur ich verlaufe mich ständig.

Mein Leben ist ein einziges Chaos. Im Studium hatte ich zum Teil häufiger dieses Gefühl, dass ich nicht wusste, wohin mich meine Ausbildung bringt. Dann hatte ich aber gute Noten und ich fühlte mich an meinem Platz bestätigt.

Doch dann kam das Referendariat und krempelte alles um. Mein Sitz im Leben kam ins Wanken und mein Studium war umsonst. Klar, habe ich für mich gelernt, aber die Ausbildung als solche war für die Katz. Momentan geht’s mir bei der Ausbildung ähnlich. Zwar habe ich gute Noten, aber immer wieder komme ich an meine Grenzen. Ich will zwar in der Firma bleiben, aber immer wieder habe ich Angst, im Leben nicht zu bestehen. Die Meinungen anderer sind mir besonders wichtig und zum Teil schenke ich ihnen mehr Glauben als meinen eigenen Fähigkeiten und Einschätzungen  – ich mache mich von ihnen abhängig. Das Durchsetzen meiner eigenen Wünsche und Ideen fällt mir schwer, weshalb mir viele mit einer Respektlosigkeit und Selbstgerechtigkeit begegnen, von der mir schlecht wird.

In all dem Chaos wünschte ich, mein Leben sei anders verlaufen: Keine verlorenen Jahre durchs Studium, abgeschlossene Ausbildung, Familie, einen Platz im Leben, Stabilität und Respekt.

Am besten wäre es gewesen, ich hätte nach der Realschule oder spätestens nach dem Abitur eine Lehre bei der Sparkasse absolviert, denn mit Zahlen konnte ich schon früher gut umgehen . Vielleicht hätte ich jetzt ein besseres Fundament als nun.

Ich fühle mich so allein, unverstanden und einfach nur gescheitert und anstatt, dass andere (an der Arbeit oder in der Familie) mich sehen und einfach nur annehmen, bekomme ich nur abweisende Bemerkungen und Kommentare.

Das Leben ist hart und dafür aber ungerecht. Kann ich nicht einmal in meinem Leben etwas hinbekommen, um auf meinen eigenen Beinen zu stehen, ein Leben aufbauen mit Mann und Kindern. Es tut so weh, immer nur auf dem Weg zu sein, nie anzukommen und keinen Rastplatz und Ruhepol zu haben. Ständiges Wechseln von Orten, Berufen, Lebensentwürfen und Menschen, ich halte das nicht mehr aus.

11 Kommentare zu “Labyrinth durchs Leben

  1. Ich möchte deinen Hilferuf (?) nicht lesen, ohne einen kleinen Kommentar zu hinterlassen. Ich bin ratlos. Auch ich denke oft, ich hätte mich auf meinem Weg durchs Leben verrannt, fühle mich häufig unverstanden. Ich habe mich darin geübt, es auszuhalten. Ich lasse mich durchs Leben treiben und bin neugierig und gespannt, was so als Nächstes kommt. Es kommen Höhen und es kommen Tiefen. Beiden gemeinsam ist, dass sie immer wieder vorübergehen.

    • Hallo „Red Skies…“. Danke für Deinen Kommentar. Ja, Du hast Recht, allen oder vielen geht es so, einige gestehen es sich ein, andere übergehen es. Nur heute ist einfach alles auf einmal passiert. Das Leben geschieht einfach und manchmal kann man nur zusehen.

  2. Nun, es gibt die gebrauchten Tage, auf die jeder verzichten kann. Selbst Menschen, denen die Sonne aus dem Hintern scheint haben diese Tage. Drehe es einmal um und achte darauf wie nett und freundlich die Menschen zu Dir sind, wenn Du sowieso schon einen guten Tag hast. Ich bin selbst immer wieder fasziniert wie mir fremde Menschen zulächeln, wenn ich sowieso gut gelaunt durch die Straßen laufe. Warum? Keine Ahnung, aber ich gehe davon aus, dass ich die Menschen bereits freundlich angeschaut habe. Wenn ich hingegen schlecht drauf bin, dann geht mir jeder auf den Sack und dann reicht ein dummer Spruch und die Laune ist völlig im Keller. Über den gleichen Spruch hätte ich an anderen Tagen einfach nur gelacht oder einen drauf gesetzt. Also, diesen Punkt kannst Du innerlich abhaken, da bist Du wie jeder andere.

    Zu Deiner Vergangenheit. Basierend auf Deinen Einträgen kommt immer wieder die gleiche Geschichte. Du hattest gute Noten im Studium und dann hat das Referendariat alles wieder umgedreht. Das ist so. Das ist sehr schade, aber Du kannst daran nichts mehr ändern. Im Sinne eines stromlinienförmigen Lebenslaufes wäre es schön gewesen, wenn Du alles gut geschafft hättest. Hast Du aber nicht. Auch hier, drehe es einfach um. Stell Dir vor Du hättest bestanden, aber gar keine Lust als Lehrerin zu arbeiten. Jeder hätte an Dir rum geredet. Mensch, wie kannst Du so einen sicheren Job nicht machen. Du hast doch so gute Noten, blablabla. Was wäre das Ende vom Lied? Die Schüler hätten es Dir schon morgens angemerkt, dass Du eigentlich etwas anderes machen würdest. Sie würden Dir das Leben zur Hölle machen. Dazu die Eltern: Warum hat mein Sohn nur eine 3+ bekommen? Meine Tochter ist hochbegabt, aber Sie erkennen das nicht. Und Du würdest anfangen die Tage bis zur Pension zu zählen. Hinzu kommen doofe Sprüche von Freunden, dass Lehrer doch sowieso das ganze Jahr Ferien haben. Also, kurzfristig schade, aber langfristig wird der Punkt kommen, wo Du dankbar bist, dass Dir jemand die Entscheidung abgenommen hat.

    Zum aktuellen Job. Aufgrund Deiner Vorbildung und Deines Alters bist Du eine Ausnahme. Wenn Du die gleiche Ausbildung nach der Schule gemacht hättest, dann würden Dir viele Verhaltensweisen der Kollegen nicht so negativ auffallen. Aus Sicht der Kollegen bist Du aber eine Auszubildende. Punkt. Und wenn Du der Meinung sein solltest, etwas besseres zu sein, da Du bereits ein Studium hast, dann geh doch wieder zurück. Punkt. Also, zieh das Ding durch. Mach Deinen Abschluss und dann sehen wir weiter.

    Die Familie. Wie immer ist es schwer basierend auf Einträgen etwas rauszulesen. Ich kann Dir allerdings das Blog des Frl. Prosecco empfehlen. Da wirst Du etwas Zeit brauchen. Worauf ich anspreche ist allerdings ihr Streit mit ihrer Mutter. Sie fühlt sich auch total missverstanden. Aktuell verstehen sie sich gut und jetzt ist ihr auch klar, dass selbst wenn ihre Eltern nicht jeden Schritt gut heißen, sie doch ihre Tochter sehr lieben. Das wird bei Deinen Eltern nicht anders sein. Auch wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Eltern Deine Schwestern bevorzugen, so kannst Du Dir sicher sein, dass Deine Schwestern denken, dass Deine Eltern Dich bevorzugen. Eltern haben allerdings eine sehr einfache Vorstellung wie das Leben der Kinder auszusehen (sicherer Job, Heirat, Kinder bzw. Enkel) hat. Da passt Dein bisheriges Leben nicht so rein, aber das ändert nichts an dem Grundvertrauen. Also, denk daran, dass Deine Familie für Dich da ist. Das ist Dein Sicherheitsnetz. Du willst es nicht nutzen, aber das Wissen, dass es dieses Netzt gibt, gibt Dir die Sicherheit für Deine Schritte.

    Ankommen. Es gibt Dinge, die kannst Du beeinflussen und es gibt Dinge, die Du nicht beeinflussen kannst. Den Mann zum Kinderkriegen kannst Du nicht beeinflussen. Du kannst vielleicht Voraussetzungen schaffen, damit Du ihn triffst, aber ob er sich in Dich verliebt kannst Du nicht beeinflussen. Was Du allerdings machen kannst ist Deinen Lebensmittelpunkt dorthin zu verlegen, wo Du sagst, dass Du leben willst. Dort kannst Du Dir einen Job suchen, arbeiten, wohnen, Freunde finden. Du kannst dort zur Ruhe kommen und genau diese Ruhe auch ausstrahlen. Wo dieser Ort liegt, dass kannst Du entscheiden. Wie üblich hat alles Vor- und Nachteile. Also, überlege Dir gut, wo Du hin willst. Sehe die Chancen die das Leben Dir bietet, da Du noch keine Kinder hast. Du bist völlig frei. Kein Mann, der Dich aufhält.

    Und falls Du jetzt denkst, dass mir die Sonne aus dem Hintern scheint, weil ich Dir die positiven Seiten aufzeige, dann kann ich Dich eines besseren belehren. Ich gehöre auch zur Glas halbleer Fraktion. Aber das Glas ist eben zu 50% gefüllt.

    • Ja, aber das, was Du schreibst, ist mir ja vom Kopf her klar. Nun, ich habe Dinge erreicht, ich bin auch mal fröhlich und freue mich, wenn die Welt zurücklächelt. Nichtsdestoweniger besteht das Leben nun mal aus Herausforderung und muss einen auch schon mal an die eigenen Grenzen gehen. Dann ist es auch mal nicht rosig und lässt sich auch nicht rosig reden. Ich habe nun mal Angst zu versagen und im Leben nicht zu bestehen. Klar versuche ich dann das Leben positiv zu sehen. Neuerdings gehe ich wieder zum Volleyball, lerne neue Menschen kennen und tausche mich über Probleme aus. Das hilft mir ungemein.
      Zur Respektlosigkeit im Job sage ich nur, dass ich mir meiner Ausbildungssituation schon bewusst bin, aber mir einfach, egal ob Ausbildung oder nicht, mir keine respektlosen und abwertenden Bemerkungen anhören muss, die selbst aus einem Minderwertigkeitsgefühl heraus resultieren. Klar muss ich Dinge tun, die mich ausbilden und klar muss ich mir Dinge erklären lassen, aber wer führt, muss auch in Höflichkeitsdingen führend sein – das verlangt schon die Achtung vor einem selbst. Wer Respektlosigkeit nötig hat, gehört nicht in eine Führungsposition, PUNKT!
      Dass es für jeden Lebensentwurf Vor- und Nachteile gibt, ist klar. Aber das ganze Intellektualisieren hilft nicht. Was ich mir hier durch das Schreiben und die Kommunikation erhoffe sind keine Erklärungsversuche, sondern das Lösen und Verinnerlichen von Problemen mittels kreativer Schreibarbeit. So zu sagen: von der Seele schreiben, verarbeiten, durch das Schreiben und Kommunizieren die Gedankenspirale und -blockade im Kopf lösen.

      • Alles gute Punkte und es klingt, als ob Du Deinen Plan vom Glück hast. Du wirst es am besten wissen.
        Wo ich Dir allerdings widerspreche ist mit den Führungspositionen. Bzw. ich stimme Dir zu, aber das wird nichts ändern. Man kann versuchen sich mit den Leuten zu arrangieren oder man geht woanders hin. Diese Leute wird man nicht ändern und sie werden erst entfernt, wenn die Mitarbeiter weglaufen.

  3. Liebe Elster, mein Weg war auch nicht immer der geradeste und darüber bin ich froh, denn dadurch habe ich so verdammt viele Erfahrungen sammeln können, welche vielen Kommilitonen, die direkt nach dem Abi ins Studium sind, von mir fehlen.
    So, und jetzt überleg doch mal, wie viel du durch diese Umwege gelernt hast und was du für Erfahrungen mitgenommen hast und vor allem wie LANGWEILIG dein Leben ohne dies alles gewesen wäre 😉

  4. Du Liebe,

    als ich mich in einer Lebenskrise befand, hatte ich das Glück, einen Hausarzt zu haben, der mich mit Gesprächen, seiner Ausstrahlung und seinem Wissen unterstützte. Dieser gute Mensch ermutigte mich, mit Bachblüten zu experimentieren, gab mir eine Liste und vermittelte mir das Vertrauen, daß ich es richtig machen würde.

    All das Traurige, das Perspektivlose, das fehlende Selbstvertrauen und die Selbstverurteilung finden wir auch bei den Indikatoren für einzelne Bachblüten wieder. Es gibt eine gute und wohl strukturierte Liste im Internet, die ich Dir guten Gewissens empfehlen mag.

    Eine alte Dame, die ich durch meine Arbeit als Redakteur kennenlernte, hatte einen Spruch in ihrer Küche: „Und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“

    Alles Gute und Liebe für Dich
    Burcado

    http://www.doc-nature.com/bach-7-gemuetsstoerungen.php

    • Hallo Burcado, danke für Deine lieben Worte. Das Leben ist halt nicht einfach und Herausforderungen lassen uns wachsen. Heute geht es schon besser. Es geht doch im Grunde jedem so: Wer die einen Probleme nicht hat, hat die anderen? Und die eigenen Probleme sind immer die schlimmsten, weil sie uns betreffen und wir keine Distanz zu ihnen haben. Über Bachblüten habe ich mich schon mal informiert, bin aber davon abgekommen, als ich erfuhr, dass zumindest in den Notfallbonbons Aspartam drin ist. Dennoch danke für Deine Anteilnahme. Dir auch alles Liebe und Gute.

      • Eine Kurzrecherche sagt mir, daß die flüssigen Original-Blütenessenzen ohne Aspartam sind.

        Zweifeln zu können ist etwas Natürliches. Doch wann fängt Mißtrauen an, das uns selbst schadet? Ich gehe davon aus, daß in jedem von uns Ängste sind und Abwehrmechanismen.

        Die Ursachen liegen aus der Sicht des Psychoanalytikers und Wissenschaftlers Dr. Wilhelm Reich in zahlreichen Verletzungen während der Geburt und in der Zeit als Baby, vielleicht auch während der Zeugung und Schwangerschaft. Um uns zu schützen, legten wir Mauern an; Mauern, die Wilhelm Reich Charakterpanzer nannte.

        Die sanfte Wirkweise von den Bachblüten ist aus meiner Sicht und Erfahrung unbestritten. Es reicht am Anfang aus, wenn du dich mental mit dem konkreten Konzept auseinandersetzt; allein das Studium der 38 Bachblüten kann dir helfen, mehr über dich selbst und deine Psyche zu erfahren.

        Konditionierungen und Verhaltensmuster haben jedoch eine bestimmte Charakteristik; sie können nicht mental aufgelöst werden. Wissen bedeutet Annäherung an das Phänomen, und dann kommt die eigentliche Handlung.

        Bachblüten sind nicht teuer – sie sind natürlich und sie machen nicht abhängig.

        Heilung ist aus meiner Sicht grundsätzlich möglich, wenn wir einen Weg für uns gefunden haben. Manchmal ist es notwendig, mit einem sanften Weg zu beginnen, und wenn wir Selbstvertrauen haben, kommt etwas Neues auf uns zu.

        PS

        Erlaube mir noch zu schildern, warum ich von der positiven Wirkung überzeugt bin. Ich hatte 1987 die Aufgabe für eine befreundete Modedesignerin in Hamburg zu photographieren. Meine Aufregung war ab einem bestimmten Moment unglaublich groß – Angst fressen Seele auf.

        Als meine Freundin mir empfahl, ihre Notfalltropfen zu nehmen, lehnte ich kategorisch ab. Ich hatte Angst vor Fremdbestimmung. Im dritten Anlauf stellte sie mir die entscheidende Frage, ob ich ihr mißtraue. Und ob ich bereit sei, mit etwas zu experimentieren, daß mir nicht schaden wird.

        So sagte ich Ja, weil ich die Situation tausendfach kannte – und ihr vertraute. Ich bekam ein paar Tropfen und wurde innerhalb weniger Sekunden ruhig und klar und blieb dennoch Ich-Selbst. Ich empfand wirklich Freude an der Session, weil die Ängste weg waren. Das fand ich so phantastisch, daß ich erst ab jenem Tag bereit war, mir die Bachblüten-Liste meines Arztes anzusehen.

        Nun es ist deine Entscheidung, was du für dich herausfinden willst.

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