Die Zeit vergeht, die Entwicklung steht

Eine meiner absoluten Lieblingssitcoms ist seit Anfang der Neunziger „Die Nanny“ mit Fran Drescher. Die ersten Folgen sah ich, da war ich elf. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nie verstanden, warum diese Frau sich solch einen Druck macht, mit dem … Weiterlesen

Labyrinth durchs Leben

Verlaufen

Verlaufen

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich denke, ich hätte mich auf dem Weg durch das Leben verrannt. Woher weiß ich, welcher Weg für mich der richtige ist und warum finden ihn alle anderen, nur ich verlaufe mich ständig.

Mein Leben ist ein einziges Chaos. Im Studium hatte ich zum Teil häufiger dieses Gefühl, dass ich nicht wusste, wohin mich meine Ausbildung bringt. Dann hatte ich aber gute Noten und ich fühlte mich an meinem Platz bestätigt.

Doch dann kam das Referendariat und krempelte alles um. Mein Sitz im Leben kam ins Wanken und mein Studium war umsonst. Klar, habe ich für mich gelernt, aber die Ausbildung als solche war für die Katz. Momentan geht’s mir bei der Ausbildung ähnlich. Zwar habe ich gute Noten, aber immer wieder komme ich an meine Grenzen. Ich will zwar in der Firma bleiben, aber immer wieder habe ich Angst, im Leben nicht zu bestehen. Die Meinungen anderer sind mir besonders wichtig und zum Teil schenke ich ihnen mehr Glauben als meinen eigenen Fähigkeiten und Einschätzungen  – ich mache mich von ihnen abhängig. Das Durchsetzen meiner eigenen Wünsche und Ideen fällt mir schwer, weshalb mir viele mit einer Respektlosigkeit und Selbstgerechtigkeit begegnen, von der mir schlecht wird.

In all dem Chaos wünschte ich, mein Leben sei anders verlaufen: Keine verlorenen Jahre durchs Studium, abgeschlossene Ausbildung, Familie, einen Platz im Leben, Stabilität und Respekt.

Am besten wäre es gewesen, ich hätte nach der Realschule oder spätestens nach dem Abitur eine Lehre bei der Sparkasse absolviert, denn mit Zahlen konnte ich schon früher gut umgehen . Vielleicht hätte ich jetzt ein besseres Fundament als nun.

Ich fühle mich so allein, unverstanden und einfach nur gescheitert und anstatt, dass andere (an der Arbeit oder in der Familie) mich sehen und einfach nur annehmen, bekomme ich nur abweisende Bemerkungen und Kommentare.

Das Leben ist hart und dafür aber ungerecht. Kann ich nicht einmal in meinem Leben etwas hinbekommen, um auf meinen eigenen Beinen zu stehen, ein Leben aufbauen mit Mann und Kindern. Es tut so weh, immer nur auf dem Weg zu sein, nie anzukommen und keinen Rastplatz und Ruhepol zu haben. Ständiges Wechseln von Orten, Berufen, Lebensentwürfen und Menschen, ich halte das nicht mehr aus.

Vertrauen – ein teures Gut

Ich bin ja ein Dilettant, was vertrauen angeht. Gerade habe ich mich zu einer Therapie entschlossen und dachte, ich könne Vertrauen zum Gegenüber aufbauen, passiert das heute:

Ich bekam einen Anruf von meinem Therapeuten an der Arbeit, dass wir doch heute Sitzung hätten. Ich habe mir aber in seiner Praxis, in seinem Beisein, den 17.3 aufgeschrieben, der zufälligerweise auch ein Montag ist. Nun ist es aber bei ihm so geregelt, dass wenn man Termine nicht wahrnehmen kann, eine Ausfallgebühr von 50€ bezahlen muss.

Zuhause angekommen, sehe ich auf meinen Zettel und es war wirklich der 17. MÄRZ. Na toll, jetzt muss ich 50€ bezahlen, obwohl ich alles richtig gemacht habe. Ich war mir am Telefon schon sicher, weil ich mir den März ganz genau wegen des Quartalsende gemerkt habe.

Was mache ich nun? Ich fühle mich hinters Licht geführt. Man weiß doch, ob man Termine im Februar oder im März vergibt. Warum haben solche Wahrnehmungsspielchen eigentlich immer eine solch kränkende Wirkung auf mich?

Vielleicht sollte ich die Therapie beenden…und mir nach einiger Zeit jemand neuen suchen.

So verletzt war ich schon lange nicht mehr. Egal, ob zu Recht oder zu Unrecht. Kann ja wirklich sein, er hat sich wirklich versprochen und es lässt sich jetzt nur nicht mehr nachvollziehen – aber ich bin echt in Vertrauensgeschichten leicht zu verunsichern und kann schlecht Schabernack von Versehen schlecht unterscheiden.

Home is where the heart is

Mrs MayBe(e) meldet sich nach den Weihnachtsfeier- und Neujahrstagen zurück zum Blog.

Ich war bei meiner Familie im Sauerland und bin heilfroh, wieder gesund im Norden angekommen zu sein.

Eigentlich gibt es nichts Neues: außer, dass ich einen Tag vor Heiligabend meinen ersten Termin beim Psychologen hatte. Leider kann er nur vormittags, sodass ich mich für diese Zeit freistellen lassen und nacharbeiten müsste, was von mir aus kein Problem wäre. Außerdem meint der Psychologe, dass Selbstunsicherheit, so wie ich sie empfinde, sehr früh verwurzelt sind.

Weiterhin habe ich endlich den Psycho-Schinken „Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden.“ gelesen. Im Grunde geht es darum, dass Frauen aus einem kranken Elternhaus (Alkohol, sex. Missbrauch) sich häufig Beziehungen ähnlicher Struktur suchen, diese harmonisieren, um so das „Problem“ zu lösen. Häufig suchen sich diese Frauen Männer, die auch Alkohol trinken oder andere Drogen missbrauchen, um diese dann „zu retten“. Im Grunde wollen diese Art von Frauen auch so eine Beziehung „kontrollieren“, damit sie nicht aus den Fugen gerät wie die ihrer Eltern.

Wenn ich an meinen Ex-Freund zurückdenke, merke ich, wie sehr ich dazu neige, eine Beziehung kontrollieren zu müssen. Ich denke, es liegt daran, dass ich wenig Vertrauen innerhalb meiner Familie zu Kindertagen aufbauen konnte und somit immer auf „Nummer sicher“ gehen will – was es natürlich nicht gibt.

Also habe ich mir schlussendlich vorgenommen, mehr Vertrauen in das Leben im Allgemeinen aufzubauen: Erstens, ich habe ein abgeschlossenes Studium, gut ohne Referendariat, aber immer hin besser als nichts.  Zweitens sind meine Noten bis jetzt ganz gut, so dass ich aufbauen kann für die Dinge, die noch kommen.

[gekürzt]

In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesegnetes, gesundes und gutes neues Jahr 2014.

Eure Schwarze Elster

Telling stories

Heute ist wieder einer der Tage, an denen ich glaube, dass es keine echte Liebe gibt. Selbst meine Liebe zu Solitary man und etwaige Lieben später scheinen mir unecht zu sein.

Ich glaube, nur der Wunsch geliebt zu werden, ist das Einzige, was uns an die Liebe glauben lässt. Dieser Wunsch wird gefestigt durch das Erzählen von Liebesgeschichten. Geschichten haben literarisch gesehen einen Handlungsstrang, eine Logik oder wie man im Englischen sagt, einen Plot. Dadurch, dass uns in diesen Geschichten somit ein „Sinn“ vermittelt wird, meinen wir, die Liebe logisch analysieren zu können.

Aber wenn es wirklich eine Liebe gibt, dann lässt sie sich bestimmt nicht logisch begründen. „Wenn er oder sie mich wirklich liebt, dann…“ ist einer der blödesten Satzanfänge, die es gibt.

Liebe … wir alle sehnen uns nach ihr und viele bekommen nicht die Liebe, sondern jemanden mit dem sie ein sicheres Leben führen können, jemanden, der einem Sicherheit gibt und um die Leidenschaft aufflammen zu lassen, erzählen sie Geschichten: Wie sie sich kennen gelernt haben, wie sie das erste Mal aus waren… Alles nur Geschichten aus der Vergangenheit, weil retrospektiv betrachtet und erzählt, ergeben sie einen logischen Zusammenhang. Aber das Leben findet im Hier und Jetzt statt. Wenn es Liebe gibt, dann ist Liebe Gegenwart, chaotische Gegenwart und keine logische Vergangenheit.

Tracy Chapmann singt in dem Lied: Telling stories:

„There is fiction in the space between – The lines on your page of memories
Write it down but it doesn’t mean – You’re not just telling stories“

Nichts als Fiktion zwischen zwei Menschen, die nur aus Erinnerungen besteht, aufgeschrieben, aber nichtssagend.

Heute Nacht habe ich von meinem Ex-Freund geträumt und dass wir wieder zusammen wären. Die Liebe zu Solitary man war mir zu ungewiss, deshalb wollte ich ins sichere Nest zurück. Als wir kurz davor waren, miteinander zu schlafen, hatte ich Angst davor, weil ich genau wusste, ich liebe meinen Ex-Freund nicht, auch wenn eine Zukunft planbar und sicher wäre.

Zu Solitary man gibt es wenig zu sagen: Ich halte mich zurück, versuche, meine Gefühle nicht zu zeigen und bin nicht mehr so offen wie früher. Insgesamt fühle ich mich entmutigt und unsicher. Zwar gibt es Anzeichen dafür, dass er mir gegenüber auch Gefühle hegt, aber es ist eine zu heiße Nummer. Es steht zu viel auf dem Spiel, für mich, für ihn…

Aber Mannfang in der Innenstadt oder in der Disco ist nicht ganz so einfach, zumindest nicht dann, wenn man noch einen gewissen Anspruch hat – und den habe ich. Gut vor zwei Wochen wäre bestimmt der ein oder andere in der Disco für eine Nacht gewesen, aber Frauen haben den Nachteil, dass sie sich ihre Geschlechtspartner nicht schön trinken können – sei denn wir trinken uns bewusstlos, aber dann macht der Sex auch keinen Spaß mehr.

Dieser blöde Spruch: „Wer sucht, der findet.“ stimmt einfach nicht. Wer sucht, der sucht das Falsche, weil er nicht im Hier und Jetzt sucht, sondern in der Zukunft, in einer besseren Welt.

Ich habe eben den Film „Frühstück bei Tiffany“ mit Audrey Hepburn gesehen. Sie sucht die ganze Zeit einen reichen Mann, den sie zwar nicht lieben muss, der ihr aber ein vermeintlich sorgenfreies Leben bescheren soll. Dabei rennt sie ihrem Glück Paul die ganze Zeit weg. Er ist zwar nicht reich, versteht dafür aber diese schräge Holly und akzeptiert sie mit all ihren Zicken und Macken, ohne sie dafür zu verurteilen.

Manchmal fühle ich mich genau wie Holly: Schräg, chaotisch und nicht in Muster passend. Und dennoch wünsche ich mir so sehr, dass mich jemand nicht nur trotz dieser Eigenschaften nimmt, sondern genau wegen dieser Eigenschaften. Weil ich ich bin, auch wenn ich manchmal nicht präzise sagen kann, was gerade ich bedeutet.

Mein rechter, rechter Platz ist frei…

…ich wünsche mir die Auszubildende herbei.

Zur Erklärung: Wir hatten Weihnachtsfeier vom Betrieb aus und ich kam zu spät. Zugverbindungen sind, wenn sie pünktlich sind, sehr verlässlich, aber wenn sie zu spät sind, dann so richtig.

Na ja, ich kam an und wollte mir noch ein rar gesätes Plätzchen ergattern, da kommt die Bedienung und meinte, ich müsse noch so eine rote Schokokugel ziehen, weil daran meine Platzkennung in Form eines Zettels steht.

Ok – ich ziehe eine. Ergebnis: Tisch „Hollywood-Stars“, Person: „Sally Field“, Tischnachbarn: Free Willy und (wirklich wie im Hollywood – Film) Solitary man.

Ich konnte es kaum glauben. Der rechte Platz neben ihm war wirklich der einzige freie Platz an diesem Tische.

Ok – Mrs. hard-headed woman jetzt Nerven bewahren, nur keine unüberlegten Sprüche, keine Nervosität, keine roten Wangen und kein Stottern. Es funktionierte.

Der Abend lief gut, keine blöden Kommentare, nette Gespräche (mit allen, darf ja nicht auffallen), mittelmäßig gutem Essen und sehr schönem und intensivem Blickkontakt.

Aber wie das so auf Weihnachtsfeiern ist, so dürfen natürlich auch nicht die Beweisfotos fehlen und die wirklich netteste, einfühlsamste, seriöseste und integerste Vorzimmerdame, die unsere Firma je gesehen hat, kam auf den tollen Gedanken – und diese Art von Gedanken sind echte Raritäten und sollte man deshalb wertschätzen – doch ein Foto zu machen. Also sie hat mehrere  gemacht und auf einem davon sieht man Solitary man und mich nebeneinander am Tisch sitzen.

Da ich mir ja nichts anmerken lassen wollte, versuchte ich nicht zu lächeln, also nicht überglücklich, wie es ja eigentlich in meinem Herzen aussah. Solitary man wollte auch nicht photographiert werden, wovon sich aber die schlechte Kopie von Doris Day aus „Ein Hauch von Nerz“ (Zu ihrem Hirn würde eher „Ein Hauch von nichts“ passen.) nicht abschrecken ließ, ein Beweisfoto zu machen.

Die Katastrophe konnte ich mir heute auf dem Firmenrechner ansehen. Auf allen anderen Fotos strahle ich wie Uran 235, aber auf diesem Foto könnte man meinen, ich wäre ob seiner Präsenz angewidert – was ja nicht stimmt, aber was auch nicht schlimm wäre, wenn es die ein oder andere Mund-Sportlerin täte, denn Gerüchte kann ich momentan überhaupt nicht vertragen, schon gar nicht, wenn sie stimmen.

Lange Rede kurzer Sinn – ich drehe ihm die linke Schulter zu und verziehe den Mund, ansonsten sitze ich einigermaßen gerade und die Haare liegen. [gekürzt]

Aber ansonsten war der Zufall mit dem letzten freien Platz an dem Tisch und dass ich diese Karte gezogen habe, schon ganz großes Hollywood.

How can I tell you…?

Auf der einen Seite bin ich total verwirrt und auf der anderen Seite ist mir wieder ziemlich viel klar geworden.

Schlagartig wurde mir heute klar, dass meine Beziehungsprobleme darin begründet sind, den Anderen als Anderen mit seinen anderen Gewohnheiten anzunehmen und aber gleichzeitig mich mit meiner Andersartigkeit annehmen zu lassen.

Problem erkannt – Gefahr dennoch nicht gebannt.

Doch was bedeutet annehmen?

Ja, ich kann akzeptieren, dass Du z.T. andere Interessen hast, dass Du nicht in meinem Alter bist, dass Du andere Lebenserfahrungen hast als ich und dass Du nicht immer in meiner Nähe sein kannst.

Aber ich tue mich schwer damit, anzunehmen, dass wir es nicht schaffen, eine gemeinsame, vertrauensvolle, verbindliche und von Kontinuität getragene Verbindung aufzubauen.

Ich weiß, ich kann schlecht vertrauen, aber ich arbeite daran und jeden Tag gibt es ein Stückchen mehr, wenn ich Stabilität in der Verbindung gefunden habe. Aber Rückschläge verkrafte ich schlecht.

Ich will nicht alles auf einmal, ich will nicht Dein Leben auf den Kopf stellen, ich will Dich so lassen, wie Du bist.

Wo aber genau liegt die Grenze zwischen Eigenheiten annehmen und sich selbst verleugnen? In einer Verbindung haben beide Teile Wünsche, Erwartungen, Vorlieben und Verhaltensmuster. Jeder will ankommen und angenommen werden. Nur geht das gleichberechtigt, ohne sich selbst zu verleugnen?

Klar, Eingeständnisse, Zugeständnisse und Kompromisse sind in Verbindungen nicht wegzudenken. Aber muss Mann/Frau alles tolerieren?

Den Anderen anders machen, das geht nicht – verständlicher Weise. Nichtsdestotrotz denke ich, dass es wichtig ist, das Verhalten des Anderen zu spiegeln, zu sagen, wenn einen etwas verletzt oder enttäuscht. Bedingungen dabei an die Liebe oder Liebenswürdigkeit zu stellen, ist absurd. Vielmehr ist es wichtig, in den achtsamen Dialog zu treten und wenigstens die persönliche Sicht der Dinge zu diskutieren, den anderen wahrzunehmen und zumindest ein Verständnis für dessen Handeln zu entwickeln.

Heute bin ich traurig und ich hoffe auf Achtsamkeit.

Wie Spanier aus der Furcht Liebe machen…

Ich habe heute einen Film auf Arte +7 gesehen, bei dem ging es um einen Ermittler, der sich in seine Vorgesetzte verliebt hat. Der Fall, der im Vordergrund steht, ist sehr prekär und die beiden arbeiten mit einer Akribie an ihm, die bemerkenswert ist. Nachdem der Fall abgeschlossen erscheint, verlässt er die Stadt ohne sie. Nach 25 Jahren will er ein Buch schreiben, um seine Liebe zum Ausdruck zu bringen, aber er leidet an einer Schreibblockade. Er fährt zu ihr und gesteht seine Liebe. Für mich scheint es so, als würde der Film in drei Zeitebenen ablaufen:

1. Mordermittlungen vor 25 Jahren

2. Ermittler geht nach 25 zu seiner „Liebe“

3. Darstellung der Schreibblockade und Überwindung seiner Angst

Das, was ich so bemerkenswert fand, war, dass der Protagonist, durch das Einfügen eines Vokals, nämlich „A“, den Satz „Ich fürchte mich.“ in den Satz „Ich liebe Dich.“  verwandelt hat.

Der Film spielt in Argentinien, wo man Spanisch spricht. Dort heißt „Ich fürchte mich.“ „Temo“. Wenn man nun zwischen dem „E“ und dem „M“ ein „A“ einfügt, wird daraus „Te amo“, was soviel heißt, wie „Ich liebe dich.“. Toll, oder?

Der Film hieß übrigens „In ihren Augen“.

So einfach wird aus der Furcht vor der Liebe die Hingabe zur selbigen. Wenn es nur gefühlsmäßig so einfach wäre wie syntaktisch, dann wäre die Liebe viel einfacher. Aber Liebe ist nicht nur Hingabe, sondern auch eine Herausforderung.

CIMG0028Liebe und Furcht gehören vielleicht zusammen – und beide können voneinander profitieren.

Genau, wie ein Nichtschwimmer Furcht (vor Unbekanntem) vor dem offenen Gewässer hat, so spürt er vielleicht eine Sehnsucht danach in diesem frei zu schwimmen und ohne Angst von einem Ufer zum anderen zu schwimmen. Das Leben ist voller Gegensätze und trotzdem besteht die Herausforderung darin, beides miteinander zu vereinen.

Selbstzweifel

Wenn ich eines gut kann, dann ist das, mich selbst fertig zu machen und kleinzureden. Das Lehramtsstudium habe ich ja gut  gemeistert, dafür habe ich das zweite Staatsexamen total vergeigt.

Ob es an meinen mangelnden Fähigkeiten oder meinen niedermachenden Qualitäten lag, weiß ich nicht.

Nur jetzt bin ich wieder in dieser Lage: Ich mache zwar persönliche Fortschritte, weiß aber nicht, ob es für meine Berufsausbildung reicht.

Reiche ich wirklich persönlich, intellektuell und kognitiv aus, um ein eigenständiges Leben zu führen, oder werde ich für immer abhängig bleiben von Verwandten, Freunden oder einem Lebenspartner?

[gekürzt]

Das ist doch das, wo nach ich mich sehne – autark, frei und unabhängig, aber trotzdem in einer stabilen Beziehung und mit solidem Einkommen lebend. Aber irgendwie fühle ich mich wie eine Person, die stets suchend, unfertig, gehetzt und sich nie um sich selbst kümmern kann. Einfach schrecklich. Von anderen denke ich immer, dass sie viel selbstbestimmter und perfekter leben als ich, da sie wissen, was sie wollen und das, was sie tun, mit dem übereinstimmt, was ihren Vorstellungen entspricht.